Skip to main content

Herausforderungen durch den Klimawandel

 SDG icon DE 06„Wie kann man immer wieder von Wasserknappheit sprechen, wenn es aktuell doch so viel regnet?“
Eine Frage, die sich wahrscheinlich viele Menschen in den derzeit regnerischen Monaten stellen. Doch so einfach ist das Ganze leider nicht zu beantworten. Viele Faktoren spielen hierbei eine wesentliche Rolle. Dazu ist es zunächst wichtig zu wissen, wie die aktuelle Lage der Grundwasserspiegel in Rheinland-Pfalz eigentlich aussieht.

In den letzten Jahren haben wir hier nämlich einen Rückgang der Grundwasserneubildung von 20% zu verzeichnen. Diese ist auf die immer häufiger auftretenden langen Trockenperioden zurückzuführen, mit denen wir uns nicht mehr nur in den Sommermonaten auseinandersetzen müssen. Auch im Winter sinkt die Niederschlagsmenge und damit auch immer mehr die Grundwasserneubildung. Ursprünglich füllte sich der Wasserspeicher in den Böden insbesondere in der dieser kälteren Jahreszeit. Hier machen sich jedoch die Folgen des Klimawandels deutlich bemerkbar. Durch die längeren Vegetationsphasen, die mit den ansteigenden Temperaturen einhergehen, wird beispielsweise ein Großteil des Regenwassers von den Pflanzen aufgenommen, ehe es in die tieferen Bodenschichten eindringen kann. Beim Grundwasserreservoir kommt dadurch weniger an.
Auch die vermehrten lokalen Starkregenereignisse haben einen negativen Einfluss. Hierbei fällt zwar eine große Menge Regen, die jedoch aufgrund der mangelnden Porenhaftung nur unzureichend vom Boden  aufgenommen werden kann. Daher fließt das meiste Regenwasser einfach oberflächlich ab. Und das sind nur zwei Beispiele.
Mit diesen Entwicklungen müssen sich die Wasserversorger auseinandersetzen, um langfristig die Wasserversorgung der Menschen gewährleisten zu können.
Die wvr ist dabei dank des Uferfiltrats und eines robusten Verbundsystems gut aufgestellt. Trotz allem müssen auch wir mit diesen Herausforderungen umgehen. „In den letzten Jahrzehnten war es bei der wvr glücklicherweise nicht notwendig, im Sommer ein Wasserspargebot auszusprechen. Das Uferfiltratwerk in Guntersblum hat gute Kapazitäten und wir verfügen außerdem über zusätzliche Sicherheitspuffer, um schwierige Phasen abzufangen“, betont Ronald Roepke, Geschäftsführer der wvr. „Dennoch müssen wir an einigen Stellen noch nachjustieren und entsprechend in die Versorgungssicherheit investieren.“

(02.02.2021)