TRINKWASSER für Sie
Landwirtschaft, Naturschutz, Wasserwirtschaft und Ökologie müssen keine Gegensätze darstellen.
Ein ausgewogenes Miteinander ist nicht nur möglich sondern auch notwendig. Der Bau der Uferfiltratbrunnen in Guntersblum brachte einen Eingriff in den Naturhaushalt in der Region mit sich, ökologische Ausgleichsmaßnamen wurden geleistet - um ein vielfaches mehr als vorgeschrieben.
Um diese Maßnahmen der Bevölkerung anschaulich vorzustellen, wurde unser Ökolehrpfad entwickelt. Die Thematik ist auch nach fast zwanzig Jahren aktuell und wird von zahlreichen Besuchern des Lehrpfades interessiert aufgenommen.
Ökologische Maßnahmen
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Naturschutzgebiet Fischsee:
Verschiedene ökologische Maßnahmen im Einzugsgebiet der wvr dienen einerseits dem Hochwasserschutz des Rheins aber auch dem Erhalt von Naturschutzgebieten. So wird der 82 ha große, ehemalige Altrheinarm bei Eich bei entsprechendem Rheinwasserstand überflutet. Die Maßnahme trägt zum Erhalt des Naturschutzgebietes Fischsee bei, das ein wertvoller Lebensraum von in Rheinland-Pfalz gefährdeten bzw. vom Aussterben bedrohten Pflanzen und ein Brut- und Überwinterungsgebiet seltener Vogelarten darstellt.
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Leitgraben:
Der Leitgraben, der eigentlich der Landwirtschaft als Entwässerungsgraben diente, wird aufgestaut. Das wird durch den Bau von zwei Wehren ermöglicht. Durch das Einleiten von Wasser aus stillgelegten Brunnen kann die Wasserqualität im Leitgraben wesentlich verbessert werden.
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Laichgewässer:
In der Nähe des Leitgrabens wurden 15 Laichgewässer mit einer Gesamtfläche von 1800 m² geschaffen. Diese bis zu 1,5 m tiefen Geländesenken werden temporär mit Wasser aus dem Leitgraben gefüllt. Die Schaffung der Laichgewässer dient der Erhaltung seltener Arten, wie der Knoblauchkröte und dem Moorfrosch.
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Flächenstillegung:
Im Gebiet der zukünftigen Wasserschutzzone III hat die Wasserversorgung Rheinhessen zahlreiche Grundstücke erwerben können. Auf diesen, sowie auf den Flächen, die sich im öffentlichen Eigentum befinden, wurde die intensive landwirtschaftliche Nutzung eingestellt. Stattdessen werden sowohl Feuchtwiesen als auch Wiesen mit wechselfeuchter Ausbildung entwickelt. Auf den Einsatz von Düngung und Pestiziden wird gänzlich verzichtet. Dadurch werden einerseits Nährstoffeinträge in den Boden und in das Grundwasser vermindert, anderseits Rückzugsräume für wiesenbrütende Vögel geschaffen.
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Gehölzpflanzungen:
Entlang des Leitgrabens wurden Brachflächen und Gehölzpflanzungen angelegt, die das Landschaftsbild bereichern sollen. Auch durch die Pflanzung von Kopfweiden entlang des Leitgrabens sowie auf den Wiesen findet eine Strukturierung der Landschaft statt.
Teile dieser ökologischen Maßnahmen sind 1999 der Öffentlichkeit mit dem Guntersblumer "Ökolehrpfad" zugänglich gemacht worden. Ein ca. 3 km langer Rundweg ermöglicht Einblicke in verschiedene Ökosysteme.