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Guntersblumer Gemeinderat im Wasserwerk der wvr

SDG icon DE 06Anlässlich des geplanten Baus einer Photovoltaik-Freiflächenanlage (PV-Anlage) in Guntersblum hat die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH (wvr) die Mitglieder des Gemeinderats Guntersblum am Samstag, den 09.10.21 zu einem Besuch im Wasserwerk Guntersblum eingeladen. Damit knüpft das Unternehmen an die Gemeinderatssitzung vom 26.08.21 an. Bei diesem Treffen sollten noch einmal die Notwendigkeit dieses Bauvorhabens erläutert und noch offene Fragen beantwortet werden. Zur Freude des wvr Geschäftsführers Ronald Roepke konnten zehn Gemeinderatsmitglieder dieser Einladung nachkommen.

Es war dabei auch ein Ziel, die vorangegangenen Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen. So betonte Roepke: „Es ist uns ein Anliegen, dass wir hier alle an einem Strang ziehen. Schließlich dient diese Maßnahme dem Wohl der Menschen. Daher sehen wir auch das Erfordernis eines intensiven Informationsaustausches zwischen dem Gemeinderat, den Bürgerinnen und Bürgern und der wvr“. Da das Projekt auch in Fachkreisen auf Interesse stößt, waren dazu der Energieexperte Prof. Dr. Karl Keilen und der Wasserexperte Herr Werner Theis anwesend.

Für die wvr ist dieses Bauvorhaben von strategisch wichtiger Bedeutung. Vor allem die Folgen des Klimawandels erfordern neue Konzepte, um die Versorgung der mehr als 300.000 Direkt- und Weiterverteilerkunden zu sichern. Das Wasserwerk in Guntersblum gehört dabei zu den bedeutendsten Trinkwassergewinnungen in Rheinland-Pfalz. Von rund 15 Millionen m3 Gesamtfördermenge im letzten Jahr wurden rund 11 Millionen m3 allein von diesem Werk bereitgestellt. Ein Stromausfall an diesem Standort oder überregional hätte demnach schwerwiegende Folgen für die Wasserversorgung in Rheinhessen und der Nordpfalz. 

Die geplante PV-Anlage hat, in Kombination mit der derzeit im Bau befindlichen Hybrid-Netzersatzanlage (NEA), eine Maximierung der Sicherheit der Wasserversorgung zum Ziel. Das gesamte Wasserwerk könnte so nämlich auch bei einem Stromausfall mit ausreichend Strom versorgt und weiterbetrieben werden. Die beiden Experten Dr. Theis und Prof. Dr. Keilen sind sich einig, dass es sich hier um ein Vorzeigeprojekt mit bundesweiter Ausstrahlung handelt. Denn zum ersten Mal soll eine PV-Anlage auch zum Katastrophenschutz zum Einsatz kommen. Selbstverständlich spielen dabei auch die Nachhaltigkeitsziele der wvr eine Rolle, denn der hohe Kraftstoffverbrauch der NEA kann durch eine PV-Anlage mit Stromspeicher in den allermeisten Fällen vermieden werden. 

Roepke legte im Rahmen dieses Treffens noch einmal diese zentrale Bedeutung der Maßnahme für die Versorgungssicherheit dar. Um einen Eindruck zu ermöglichen, wurde im Anschluss auch die Baustelle der NEA besucht. Zur Freude der wvr war die Stimmung nach der Veranstaltung durchweg positiv. Die Guntersblumer Bürgermeisterin Claudia Bläsius-Wirth erklärte im Anschluss, dass sie die Umsetzung des Projekts vehement unterstützen wird und betonte: „Ich sehe darin eine Chance für unsere Region. Der Geschäftsführer der wvr geht damit straight vorwärts, um die Wasserversorgung nicht nur zu sichern, sondern auch zukunftssicher aufzustellen. Und Wasser kann nun einmal nur mit Energie transportiert werden. Im Großen wie im Kleinen müssen wir uns schließlich alle an der Nase greifen. Denn jeder ist der Architekt seiner Zukunft.“.

Roepke stellte auch noch einmal heraus, dass die Anlage keine Flächenversiegelung zur Folge hätte. Natur- und Umweltschutz nimmt bei der wvr eine zentrale Rolle ein. Demnach wird dieser Aspekt auch stets auf der Planungsebene berücksichtigt. Die geplante PV-Anlage in Guntersblum soll ein Pilotprojekt sein, das zeigt, dass sich die verschiedenen Bereiche, Wasserwirtschaft, Umweltschutz und Landwirtschaft nicht gegenseitig ausschließen müssen, sondern sich sogar ergänzen können. 

Mögliche Alternativen zu einer Freiflächenanlage wie Dach- oder Fassaden-Anlagen wurden ebenfalls geprüft, waren in dem notwendigen Umfang jedoch leider nicht umsetzbar.

Beiträge Allgemeine Zeitung:

2021-09-01 "Drei Hektar für Photovoltaik"
2021-07-13 "Photovoltaik erhitzt die Gemüter"

 2021 10 09 Besuch Gemeinderat 3 2021 10 09 Besuch Gemeinderat 2 20211009 AL6A4267 web