Besuch der Bundesinnenministerin Nancy Faeser
Am 18.07.23 war Bundesinnenministerin Nancy Faeser zu Gast bei der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH (wvr) in Guntersblum, um sich einen Eindruck von der neuen Hybrid-Netzersatzanlage (NEA) zu machen.
Diese Anlage soll das wichtigste Wasserwerk der wvr bei einem Stromausfall weiter mit Energie versorgen. Rund 300.000 Menschen wären davon betroffen, wenn in Guntersblum das Licht ausginge, denn mehr als 80% des gesamten Trinkwassers stammt von diesem Standort. Somit leistet die NEA einen wesentlichen Beitrag, um die Wasserversorgung in Rheinhessen und der Nordpfalz resilienter aufzustellen. Die Kosten der Anlage beliefen sich auf rund 4. Mio. €.
Die Zielsetzung der NEA deckt sich dabei mit den Zielen des Bundes, bei der Neuausrichtung des Bevölkerungsschutzes, um das Land gegen Krisen und Klimafolgen besser zu wappnen. Aus diesem Grund wurde das Projekt auch vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gefördert. „Die Wasserversorgung zählt zu einer der wichtigsten kritischen Dienstleistungen in Deutschland. Dass hier auch in Krisenereignissen weiterhin ausreichend sauberes Trinkwasser aus der Leitung kommt, ist nicht in allen Lagen selbstverständlich. Die wvr hat hierfür gemeinsam mit dem Bund einen wichtigen Schritt getan. Ich freue mich, dass ich heute ein so gutes Beispiel einer erfolgreichen Resilienzmaßnahme zur Bewältigung künftiger Herausforderungen im KRITIS-Sektor Wasser besichtigen konnte“ resümiert Bundesinnenministerin Faeser.
Bereits seit Jahren engagiert sich die wvr verstärkt im Bereich des Risiko- und Krisenmanagements, um auch langfristig eine zuverlässige Trinkwasserversorgung gewährleisten zu können. In diesem Zuge wurde eine Risikoanalyse durchgeführt, die einen flächenhaften Stromausfall als Risiko mit hohem Gefährdungspotenzial identifiziert hat, weshalb die Absicherung des Wasserwerks in Guntersblum eine hohe Priorität eingenommen hat.
„Die Umsetzung der NEA war dabei jedoch nur ein erster Schritt,“ betont Ronald Roepke, Geschäftsführer der wvr. „Bei einem Blackout könnte das Wasserwerk derzeit 72 Stunden weiter betrieben werden. Nachteil ist jedoch der hohe Diesel-Kraftstoffverbrauch. Dem möchten wir mit dem Bau einer PV-Anlage in Guntersblum begegnen. Im Fall eines Blackouts, könnten wir das Wasserwerk dann auch deutlich länger als 72 Stunden betreiben und außerdem einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.“ Das Gesamtprojekt, bestehend aus NEA und PV-Anlage wird von Seiten des Bundes befürwortet und wurde daher auch bereits mit 1,3 Mio € unterstützt.