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TRINKWASSER für Sie

TrinkXtrem

Anpassung der öffentlichen Trinkwasserversorgung an Extremereignisse

Hydrologische Extremereignisse stellen die öffentliche Trinkwasserversorgung vor zunehmende Herausforderungen. Die gut dokumentierten Trockenperioden der vorangegangenen Jahre (z.B. 2015, 2018, 2019) sind jüngste Beispiele für erhebliche quantitative und qualitative Beeinträchtigungen der Rohwässer der Wasserwerke. Die Bedeutung von Trockenperioden zeigt zudem der „Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2018“ (Unterrichtung durch die Bundesregierung, Drucksache 19/9521, 2019), in dem insbesondere die Risikoanalyse bei Dürre thematisiert wird. Bisher stand der deutschen Wasserversorgung ein ausreichendes Wasserdargebot zur Verfügung, so dass die Praxis von einem gleichbleibenden, kontinuierlichen Betrieb der Anlagen geprägt war. Durch häufiger auftretende Extremereignisse werden die Grenzen zwischen dem Management im Normalbetrieb, dem Spitzenlastmanagement und dem Krisenmanagement der Wasserwerke zunehmend aufgelöst. Es besteht ein erheblicher wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Handlungsdruck in Hinblick auf die sichere Trinkwasserversorgung vor dem Hintergrund der Klimaprojektionen bis 2100.

Weitere Infos finden Sie im Projektflyer oder auf der offiziellen Projekthomepage von Trinktrem.

Förderung und Konsortium

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt „TrinkXtrem“ zur Fördermaßnahme „Wasser-Extremereignisse (WaX)“ im Rahmen des Bundesprogramms „Wasser: N“. Wasser: N ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA). TrinkXtrem (Förderkennzeichen 02WEE1625 A-J) erhält Mittel des BMBF in Höhe von ca. 2,7 Mio. Euro. Zusätzlich steuern die beteiligten Unternehmen aus Wasserversorgung und Mittelstand rund 20 % der Gesamtkosten an Eigenleistung bei.

Projektlaufzeit: 02/2022 bis 01/2025

Projektpartnerinnen und -partner:

  • TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser
  • Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen (IIS)
  • Harzwasserwerke GmbHWaX_Logo_CMYK.jpg
  • Ingenieurgesellschaft Prof. Kobus und Partner GmbH
  • IWW Rhein.-Westf. Institut f. Wasserforschung gGmbH
  • MOcons GmbH & Co. KG, Technische Universität Clausthal
  • Universität Stuttgart
  • Zweckverband Landeswasserversorgung

Assoziierte Partnerinnen und -partner:

  • Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH
  • Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH
  • Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen
  • Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz

Vorgesehene Projektergebnisse

Flächenversorger sind u.a. charakterisiert durch zentrale Wasserwerke und dezentrale Gewinnungsstandorte. Gerade bei der Nutzung von Quellwasser zur Trinkwasseraufbereitung verursachen Extrembedingungen typischerweise eine starke Verminderung der Quellschüttung bzw. eine deutliche Verschlechterung der Wasserbeschaffenheit. Als Handlungsoption bleibt oft nur, die Gewinnung von Quellwasser periodisch aufzugeben und den Wasserbedarf aus anderen Ressourcen abzudecken. Alternative Rohwasserressourcen wie z.B. Uferfiltrat oder Verbundlösungen durch Einspeisung von Fremdwasser befinden sich typischerweise an verschiedenen Orten, was kurzfristig veränderte Herausforderungen an die Wasserverteilung und -speicherung stellt. Daher soll im Arbeitspaket am Beispiel des Projektpartners wvr ein abstraktes Funktionsmodell (Bilanzmodell) zur Wasserverteilung im gesamten Versorgungsgebiet bei Extremereignissen entwickelt werden. Das Funktionsmodell soll auf existierenden Softwarelösungen für hydraulische Berechnungen aufbauen und klimainduzierte Versorgungsszenarien auf Basis der Historie und Betriebserfahrungen betrachten. Das Funktionsmodell wird dazu verwendet, optimale Steuerungen des Verteilungssystems für quantitative Stresssituationen, die als Folge von Extremereignissen entstehen, zu bestimmen und anlagenbezogene Schwachpunkte aufzuzeigen. Dies dient auch anderen Wasserversorgungssystemen als Best Practice Beispiel.
Bei der Nutzung von Uferfiltrat treten bei Niedrigwasser ein Rückgang der verfüg-baren Fördermenge und eine Veränderung der Rohwassermatrix durch verminderte Uferinfiltration ein. Hochwasserereignisse haben ebenfalls Auswirkungen auf Uferfiltratanlagen. Als Best Practice Lösung wird beim Projektpartner wvr exemplarisch die Stützung der Uferfiltration des Rheins durch landseitige Grundwasseranreicherung als Anpassungsmaßnahme untersucht. Auch hier sollen auf-bauend auf Szenarien (worst case, likely case und best case) Varianten und Auswirkungen auf den Grundwasserleiter, auf die Grundwasserbeschaffenheit und die Grundwasserstände modelliert und eine technische Schnittstelle zwischen Modell, Monitoring und Betrieb der Anlage konzipiert werden. Die ermittelten Maßnahmen für Wassergewinnung und Hochwasserschutz unter Berücksichtigung der Gefährdungssituation sowie der Schaffung von Alternativen können als Muster für den Betrieb von Uferfiltratfassungen unter hydrologischen Extremereignissen dienen und zeigen Handlungsspielräume der Wasserversorgungswirtschaft auf.

April 2024: Video zum Projekt geht online

Das Forschungsprojekt TrinkXtrem entwickelt innovative Konzepte und Tools um zukünftig besser auf Extremwettersituationen vorbereitet zu sein. Diese neuen digitalen Werkzeuge werden an Best-Practice-Standorten wie der wvr auf ihre Praxistauglichkeit geprüft. In dem neuen Video erläutert u.a. unsere Umweltingenieurin Natalie Wick den Mehrwert der  Verzahnung der Bereiche Wissenschaft und Praxis. 

 

In der 3r-Online-Ausgabe wurde ebenfalls zu diesem Porjekt gepostet.

Aktuelles

27./28.02.2024: Jahrestreffen bei der wvr in Oppenheim

Das letzte Jahr des Projekts TrinkXtrem ist gestartet. Aus diesem Anlass hat sich das Konsortium im Versorgungsgebiet der wvr zusammen gefunden, um den aktuellen Stand der Arbeitspakete zu diskutieren und notwendige Schritte für die letzte Arbeitsphase einzuleiten. Die Ergebnisse des Projekts sollen zum Ende der Laufzeit in einer Handlungsempfehlung für Wasserversorger zur Verfügung gestellt werden.

28./29.03.2023: Projekttreffen im Wasserwerk Langenau

Zur Diskussion des Projektfortschritts kamen am 28. und 29. März die Projektpartner und assoziierten Partner von TrinkXtrem beim Zweckverband Landeswasserversorgung im Wasserwerk Langenau bei Ulm zusammen. In separaten Gruppen wurden die Details der laufenden Arbeiten innerhalb der einzelnen Arbeitspakete abgestimmt. 

Das Wasserwek in Ulm ist dabei ein Best-Practice-Standort für Ergebnisse des TrinkXtrem-Projekts. 

11./12.04.2022: Kick off Meeting in Karlsruhe

Mit dem Kick off Meeting ist TrinkXtrem nun auch offiziell gestartet. Am 11. Und 12. April 2022 fand das erste Präsenztreffen der Projektpartner am TZW in Karlsruhe statt. Dabei war neben den fachlichen Referaten aus den Arbeitsgruppen die Arbeit in die thematischen Kleingruppen und der persönliche Austausch wichtig. Fazit: Das TrinkXtrem-Netzwerk hat Fahrt aufgenommen. Lesen Sie hier die offizielle Pressemitteilung:Forschungsprojekt entwickelt Strategien zur Anpassung der Wasserversorgung an Extremwetterereignisse